Hallo Zusammen,
wir freuen uns sehr, melden zu können, dass sich Amigo besser, viel besser macht, als zu erwarten war.
Es ist wahr, dass die erste Woche sehr unangenehm war, da er mit grosser Wildheit nach allem schnappte, was ihm nicht passte.
Letztlich hatte Nicole allen Hunden einen Kauknochen gegeben, und Amigo zog sich mit seinem in ein Körbchen zurück. Von dort aus knurrte er alles und jeden an, und attackierte jeden, der auch nur
in die Nähe kam.
Um zu vermeiden, dass es Verletzte gab, beschlossen wir, ihm den Knochen wieder weg zu nehmen. Er gebärdete sich jedoch derart, dass wir es nicht wagen konnten, den Knochen wegzunehmen.
Nun sind wir beide auch in der Mittelalter-Szene aktiv, und somit verfüge ich auch über verschiedene Rüstteile. Ich zog also die Panzerhandschuhe an, und nahm ihm den Knochen weg.
Er stürzte sich auf meine Hand, und biss mit derartiger Gewalt zu, dass er eine Kerbe in dem starken Stahlblech hinterliess! Nicht auszudenken, wenn wir mit blosser Hand hingegriffen
hätten.
Danach verstand er wohl scheinbar die Welt nicht mehr. Zubeissen, und er kann keinen Schaden anrichten? Möglicherweise hatte er sich auch selbst weh getan.
Seither ist er wie ausgewechselt. Wir haben dann innen noch ein paar Tage den Maulkorb aufgesetzt, aber das erwies sich als unnötig.
Mittlerweile ist das Vertrauensverhältnis derart, dass wir keinerlei Bedenken mehr haben. Er spielt mit den anderen, benimmt sich ganz normal, und macht auf uns halt den Eindruck eines 2 Jahre
alten Welpen, der noch viel lernen muss, dies aber auch will.
Sein schreckhaftes Wesen hat er vollständig abgelegt, zwar erscheint er manchmal noch etwas skeptisch und scheu, aber das braucht halt seine Zeit.
Wir sind unglaublich erstaunt, dass er so unerwartet schnell Fortschritte gemacht hat, und freuen uns, den kleinen Kerl hier zu haben. Er hatte seine Chance wahrlich verdient.
In der Beilage ein Foto, dass wir heute morgen mit dem Handy aufgenommen haben. Viel Spass damit.
Ich denke, Amigo ist wahrlich eine "Glücksnase". Ich bin allerdings auch überzeugt, ohne uns jetzt rühmen zu wollen, dass manch anderer nicht mit ihm fertig geworden wäre. ;)
Freitag, 12. Juni 2009
Hier ein etwas detaillierterer Bericht.
Amigo ist ausserhalb des Hauses ein Mustertier. Er läuft an der Leine, als habe er nie was anderes gekannt, ist durch fremde Hunde oder Menschen absolut nicht aus der Ruhe zu bringen, unser Rudel stört ihn auch nicht, er lässt sich sogar ohne Probleme von Kindern streicheln. Wir haben ihm eine 20 Meter Leine besorgt, damit er mit den anderen Hunden, die frei laufen, tollen kann. Hier zeigt er keinerlei Tendenz zum Weglaufen. Allerdings scheint er das Spielen mit anderen Hunden nicht wirklich zu kennen. Er wirkt dann etwas "verdutzt".
Aber hier kommt dann auch eine seiner superguten Eigenschaften zum Tragen: er ist sehr gelehrig, und lernt scheinbar gerne. Also schaut er sich das bei den Anderen ab, und spielt mit. Daher bilden sich erste soziale Kontakte im Sinne einer Rudelintegration. Er bietet beispielsweise in diesem Moment, da ich diese Mail schreibe, ein Stofftier, das die Hunde zum Spielen haben, dem Waldi an, der sein schärfster Konkurrent ist, und der ein wenig eifersüchtig reagiert (Waldi kommt aus dem Tierheim Düren, vielleicht liegt es daran?). Wenn die Zerrerei um das Stofftier zu hart wird, gibt Amigo nach, er ist also kein fanatisch dominanter Hund.
Innerhalb des Hauses sind wir jetzt dazu übergegangen, ihm einen Maulkorb aufzusetzen. Somit hat er keine Möglichkeit, anderen, ob Mensch oder Tier, Schaden zuzufügen. Wir vermuten, dass seine Agression ein angelerntes Verhalten ist, dass er sich zugelegt hat, um seine Position in seinem früheren Umfeld gegen wahrscheinlich genau so agressive Tiere oder Menschen zu verteidigen.
Wir hoffen, dass er durch den Maulkorb lernt, dass die Welt für ihn nicht untergeht, und er auch auf nichts verzichten muss, auch wenn er nicht beissen kann, das Agression also völlig überflüssig ist. Bei dem Maulkorb handelt es sich um ein Modell, durch das er wohl trinken und Kleinigkeiten essen kann, aber nicht schnappen. Er scheint damit keine Probleme zu haben, und lässt ihn sich auch widerstandslos anlegen. Gehen wir spazieren, braucht er ihn nicht zu tragen. Auch nicht zum Schlafen, da trennen wir ihn von den anderen, da wir sie dann nicht beaufsichtigen können. Auch das ist für ihn OK.
Mittwoch, 10. Juni 2009
Dienstag, 09. Juni 2009
Hallo mal wieder,
jetzt ist er den 2. Tag bei uns, der Amigo. Er ist ein sehr gelehriger Hund, reagiert bereits auf seinen Namen, macht "Sitz" und ist sehr aufmerksam auf alles, was sich um ihn herum tut. Dinge,
die man ihm verbietet, scheint er auch so dann zu akzeptieren. Allerdings ist er auch furchtbar verfressen. Aber das ist natürlich kein Problem.
Gott sei Dank war die Agressivität des gestrigen Tages nicht mehr so deutlich wie am ersten Tag. Es kam nur zu zwei kleineren Zwischenfällen, die im Ansatz gestoppt werden konnten. Allerdings
sind unsere "alten" Möppis jetzt etwas verunsichert, besonders der sensible Jacky, unser einziger Nicht-Dackel, wirkt etwas verstört, das wird sich aber mit Sicherheit einspielen.
Somit ist unsere Bilanz nach dem zweiten Tag sehr hoffnungsvoll-positiv, und wir sind mehr denn je überzeugt, die Dinge wohl in den Griff zu bekommen. Er braucht halt Zeit, es ändert sich zu viel
auf einmal für ihn, und wer weiss schon, was er bisher erlebt hat?
Beiliegend ein Foto von ihm, dass wir im dunklen Auto während der Rückfahrt gemacht haben. Prädikat: "coole Socke". Weitere Fotos werden mit und mit folgen.
Morgen erwarten wir die Ergebnisse der Blutuntersuchung, die stehen dann in der nächsten Mail.
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